Ukraine-Hilfe:
Bildung & Teilhabe

Bildung für ukrainische Geflüchtete in Niedersachsen.

Praxisbeispiel: Inter-schulisches Konzept einer „Online-Beschulung“ im Sinne des „Kulturellen Lernens“ als Instrument der gesellschaftlichen Teilhabe, Demokratiebildung, Persönlichkeitsentwicklung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Wir – der Förderverein zum Kulturellen Lernen e.V. – erproben im Rahmen eines Angebotes für Schulen einen DaZ-Lehrgang für Geflüchtete aus der Ukraine in einem für Niedersachsen experimentellen Format.

Koordiniert und organisiert wird das Projekt neben dem Verein durch das Gymnasium Stolzenau im Besonderen und durch die KGS Stuhr-Brinkum.

Zu Beginn nehmen ca. 15 Schulen unterschiedlicher Schulformen an dem Projekt teil. Begleitet wird der Unterricht von ca. 10 Lehrenden (zum Teil ukrainischer Herkunft) und einer ukrainischen Kinder- und Familienpsychologin. Das Projekt befindet sich in einem dynamischen Prozess und erfährt durch die sich ergebenden Herausforderungen eine permanente Veränderung. Das Grundkonzept kann über uns angefragt werden.

Primäres Ziel ist es, den Schulen ein weiteres Format zur Beschulung und Betreuung der Geflüchteten aus der Ukraine anzubieten. Neben den Angeboten der Institutionen vor Ort und der integrativen Arbeit der Schulen kann dieser ergänzende Baustein a.) zur Entlastung der Kollegien beitragen, b.) das „Digitale Lernen“  im Sinne des selbstständigen Lernens fördern, c.) die in der Pandemie entwickelten digitalen Infrastrukturen nutzen und d.) eine Möglichkeit einer gemeinsamen (vernetzten) Entwicklung bieten (Partizipation).

Mit Hilfe einer geschlossenen Kommunikationsplattform (IServ), eines datengeschützten und sicheren Raums des Vereins, können Schulen in einem inter-schulischen Bereich in zusammengesetzten Sprachgruppen an unterschiedlichen Orten, Schulformen und Profilen gemeinsam Unterricht ergänzend kreieren und entwickeln.

Dabei steht das „selbstständige und individuelle Lernen“ als pädagogische Grundannahme zur Persönlichkeitsentwicklung im Mittelpunkt des unterrichtlichen Handelns.

Unterstützt wird die Beschulung durch verschiedene „Selbstlernportale“, die auf der Plattform zur Verfügung gestellt werden können.

In einem „Padlet“ , in dem hilfreiche Instrumente und Lernmittel vorgeschlagen werden, werden verschiedene Angebote aufgelistet, die auch ehrenamtlich Tätige beim Helfen in dieser Krise anleiten können.

Ca. 20 Pädagog*innen arbeiten an der Weiterentwicklung dieser Selbstlernportale – in deutscher wie auch in ukrainischer Sprache. Ende Mai wird eine Tagung zur Qualitätssicherung des Unterrichts stattfinden – finanziert durch den Förderverein zum Kulturellen Lernen e.V.

Nicht nur zeitnah wollen wir auf aktuelle Bedürfnisse reagieren, sondern auch die Qualität unserer Unternehmungen sicher stellen.

Perspektivisch sollen in Zusammenarbeit mit Schulen, Schulträgern und anderen Bildungseinrichtungen weitere Angebote des „Kulturellen Lernens“ organisiert, Ressourcen erkannt und für andere nutzbar gemacht werden, eine Art „community“ gebildet werden.

Es entsteht somit also eine geschützte Datenbank, ein Netzwerk, das Synergien nutzen kann und ein Kulturangebot, das Teilhabe für jeden ermöglicht.

Hannover 96 und die „Recken“ stehen uns zur Seite – „Sport & Kultur“! –, neue Profile entstehen. Kulturelle Angebote unserer Plattform werden folgen.

Durch die Vereinsarbeit wird den Schulen viel logistische Arbeit abgenommen, Hilfsangebote werden bereitgestellt. Wir sehen unsere Arbeit als Beitrag zur Demokratiebildung im Sinne einer kulturellen Bildung zur nachhaltigen Entwicklung – im Sinne der UNESCO.

Für Sie stehen veröffentlichte Publikationen/Beiträge hier auf unserer Homepage zur Verfügung.

Gern unterstützen und beraten wir Sie bei ähnlichen Vorhaben – nehmen Sie Kontakt zu uns auf!

Weiterführende Hilfsangebote & Informationen.

Hilfsangebote und Informationen zu unterschiedlichen Themen finden Sie hier im Padlet:

Ви також можете знайти допомогу та інформацію на різні теми тут, у блокноті:

Wohnraum für Geflüchtete

Für viele geflüchtete Ukrainer heißt es, sich ohne Deutsch- und Englischkenntnisse Wohnraum zu suchen, der bezahlbar ist und der nach den traumatischen letzten Monaten der Flucht und Schreckensbilder aus ihrer Heimat Raum bietet, aufzuatmen, sich sicher zu fühlen und zu sich zu kommen. Ängste um Angehörige, die sich noch in den Kriegsgebieten der Ukraine befinden verfolgen fast alle, die derzeit in Hannover gestrandet sind.

Der Ukrainische Verein Niedersachsen e.V., – einem kleinen Kulturverein, der mit dem Zweck, Sitten und Gebräuche der Heimat bewahren zu wollen, gegründet wurde – ist in den letzen Monaten vor enorme logistische Aufgaben gestellt worden und hat mit zahlreichen Ehrenamtlichen unfassbares geleistet. U.a. auch die Organisation von Spendenannahmen in Halle 19 und die Betreuung von ca. 1.000 Geflüchteten in Halle 27. Diese Hallen müssen wegen der Hannover-Messe Ende Mai geräumt sein. Wohnraum für Geflüchtete muss gefunden werden – neuer Raum für Spendenannahmen und für die Weiterverteilung muss neu ausgerichtet werden.

In der Podbielskistraße hat die ZAG dem Ukrainischen Verein Niedersachsen e.V. eine ganze Etage zunächst bis Jahresende zur Verfügung gestellt. Dort befindet sich mittlerweile nicht nur das logistische Zentrum auch Begegnungsstelle mit kulturellen Angeboten und Sprachkursen. Die ZAG unterstützt in der Vermittlung auf dem Arbeitsmark. Viel wichtiger aber ist es, dass die ZAG eine Kontaktperson, Frau Michaela Menschel, bestimmt hat, die mehrfach am Tag vor Ort ist, Bedürfnisse abfragt und durch eigene Netzwerke und die der ZAG Synergien entstehen lässt.

miteinander – FÜREINANDER

Bei einem Treffen zwischen ZAG-Geschäftsführer Thorsten Meier, Michaela Menschel und Wiebke Schwarzrock-Pittalis, Förderverein zum Kulturellen Lernen e.V., kam zur Sprache, dass es neben Wohnraum auch das Problem der Möblierung für freie Wohnungen gäbe. Die Baum Unternehmensgruppe (i.V. Timo Hartwig-Baum Immobilienverwaltung) hatte 2 Wohnungen zur Verfügung gestellt und eine große Geldspende für die Ausstattung gemacht.

Innerhalb von ca. 10 Tagen sollten die Wohnungen bezugsfähig werden! Der Förderverein zum Kulturellen Lernen e.V. konnte vermitteln – der Verein hatte von IKEA, Dietmar Weitze (Geschäftsführer) und Carmen Collewe (Leiterin Marketing) die Zusage zu einer „Wohnungspatenschaft“ für Geflüchtete erhalten. Frau Collewe koordiniert seit Wochen alle Spendenanfragen und -lieferungen für IKEA und managt die komplette Logistik diesbezüglich. Daniela Klose, Mitarbeiterin IKEA für Unternehmen, wirbelte im Hintergrund und sorgte dafür, dass alle notwendigen Artikel verfügbar waren!

Als Spezialisten für Wohnen auf engem Raum bewirkten sie Wunder: Innerhalb von 24 Stunden war das IKEA-Team zur Ausmessung und Planung vor Ort in den Wohnungen – Dietmar Weitze hatte dafür sogar seinen Urlaub unterbrochen. Wiederum zwei Tage später wurden die von IKEA gespendeten Möbel in die Wohnungen geliefert. „Uns geht es um die Menschen“, erklärt Dietmar Weitze, „daher unser Angebot, eine Wohnungspatenschaft zu übernehmen“. Die vielen Möbelspenden seien hilfreiches Flickwerk; etwas schönes Ganzes entstehen zu sehen und seinen Anteil daran zu haben entspreche dem Leitbild seiner Firma und seinem menschlichen Bedürfnis.

Mitglieder des Fördervereins zum Kulturellen Lernen e.V., Wiebke Schwarzrock-Pittalis mit zwei Handwerksmeistern (Thorsten Krückeberg und Wolfgang Hupe), sowie ehrenamtliche Helfer (Jannik Howe (15 Jahre), Nicolas Menschel, Michaele Menschel) und Nicole Janzen als ehrenamtliche Helferin für den ukrainischen Verein legten Hand an über das Wochenende, bauten Möbel auf, dekorierten und machten die Endreinigung. Sonntagabend waren die Wohnungen bezugsfähig. Die technischen Geräte wurden im Laufe der Woche ergänzt: Durch die Geldspende der Baum Unternehmensgruppe konnten Elektrogeräte, wie Waschmaschinen, Fernseher bestellt, sowie zusätzliche Deko, Handtücher und Küchenausstattungen gekauft werden.

Die Wohnungen sind als Gemeinschaftsprojekt ein schöner Ort zum Wohlfühlen und Leben geworden. Ein Zeichen des Miteinanders und der Solidarität und ein Zeichen der Hoffnung auf Frieden.

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„So vernichtet man Kulturen“, Frank Schult
Das Bild habe ich vor einigen Jahren gemalt, weil das Thema grundsätzlich gültig ist: Kriege sind nie die Lösung, da Kriege nicht nur Menschen, sondern immer auch Kulturen zerstören. Gerade jetzt zeigt sich, wie Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden und Kulturen vernichtet.

(Frank Schult zum Bild „So vernichtet man Kulturen“, Öl auf LW, 2015)